Richard Borrmann
Kandidat: Listenvereinigung Plus Brandenburg
Alter: 42
Beruf: Ingenieur
Familienstand: Zusammenlebend
Webseite: https://plusbrandenburg.de/kandidaten/richard-borrmann/
Was waren die Beweggründe für Ihre Kandidatur?
Meine Beweggründe für die Kandidatur zielt auf die Stärkung der Demokratie durch aufrichtige und sachorientierte Politik. Die politischen Fragen unserer Zeit sind komplex, doch müssen sie auf klaren und langfristigen Zielen basieren, dass dem Wähler mit dem starken demokratischen Bündnis unserer Listenvereinigung „Plus Brandenburg“ angeboten wird. Jede politische Entscheidung sollte die Frage nach der Nachhaltigkeit in der Region beantworten. Politische Beteiligung ist für mich kein Selbstzweck, sondern ein Beitrag zur Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft. Ich bin überzeugt, dass nur durch die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger die Demokratie lebendig bleibt. Meine Kandidatur steht für eine Politik, die Transparenz, Ehrlichkeit und das Gemeinwohl betont und so das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen stärkt. Ich setze mich für langfristige Vorteile für alle Bürgerinnen und Bürger ein, mit Lösungen, die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig sind.
Welche Politik halten Sie beim Thema Zuwanderung und Migration für richtig?
Migranten sollten frühzeitig Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, unterstützt durch Anerkennung von Qualifikationen, Sprachkurse und berufliche Weiterbildung. Wirtschaftliche Integration ist entscheidend, um die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Zuwanderung mit Zuspruch in der Region mit zu steuern. Dabei sollte auch auf regionale ehrenamtliche Fachexpertise zurückgegriffen bzw. eingebunden werden. Regional macht der Personalmangel vielen Betriebe zu schaffen, sodass hier durch abgestimmte Förderprogramme die Chance besteht, für beide Seiten eine zukünftige Perspektive zu schaffen. Dabei sollten denkbare Vorurteile zur Umsetzbarkeit, gemeinsam mit den örtlichen Unternehmen und Betrieb zum Beispiel im Rahmen von Austauschveranstaltungen unter begleitendes Monitoring. Förderprogramme und rechtliche Rahmenbedingungen sollten geschaffen werden, um Migranten zu ermutigen, Unternehmen zu gründen. Dies kann die wirtschaftliche Dynamik und Innovationskraft in der Region stärken.
Mit welchem Konzept wollen Sie den ÖPNV auf dem Land verbessern?
Die frühzeitige Einbindung der Bürger in Planungs- und Entscheidungsprozesse durch öffentliche Konsultationen und Beteiligungsverfahren sowie die regelmäßige Information über geplante Maßnahmen sind entscheidend. Beteiligungsmöglichkeiten und die Darstellung erzielter Fortschritte spielen dabei eine zentrale Rolle. Auch die Nutzung von Förderprogrammen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene muss sichergestellt werden. Mit dynamischer Fahrgastlenkung durch Echtzeitdaten und KI können Verkehrsströme analysiert und das Angebot bedarfsgerecht angepasst werden, was auch das Fahrgastpersonal entlastet. Verkehrsknotenpunkte, die verschiedene Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Fahrrad und Carsharing verbinden, sollten weiterentwickelt werden. Dazu gehören die Reaktivierung von Bahnstrecken und die Gründung einer landesweiten Verkehrsgesellschaft, um Kosten zu senken und die Verhandlungsposition gegenüber Berlin zu stärken.
2023 lag Brandenburg mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von minus 0,3 Prozent.
Mit welchen Maßnahmen wollen Sie das Wachstum stärken?
Sektoren wie Handwerk und Gastgewerbe entwickeln sich in der Region überdurchschnittlich positiv. Sie tragen zur wirtschaftlichen Stabilität bei, schaffen Arbeitsplätze und stärken die regionale Identität. Diese Stärkung kann durch konstruktiven Austausch auf Augenhöhe mit regionalen Unternehmen gefördert werden. Gemeinsam abgestimmte Maßnahmen und Pilotprojekte schaffen Wettbewerbsvorteile, die Nachhaltigkeit und ein klimaförderndes Umdenken unterstützen. Wichtig ist die gezielte Unterstützung bei der Implementierung digitaler Werkzeuge. Informationsveranstaltungen könnten praktische Hilfestellungen bieten und Open-Source-Lösungen einbeziehen. Durch Demonstrationen und Anwendungsbeispiele lernen Unternehmer, digitale Werkzeuge effizient zu nutzen. Ein Netzwerk für Erfahrungsaustausch fördert Wissensaustausch und Zusammenhalt. Individuelle Beratung, um digitale Herausforderungen zu adressieren, einschließlich Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln, z.B. über die KfW-Bank.
Welche Schwerpunkte legen Sie bei der Verteilung?
Die Zuteilung von Fördermaßnahmen sollte auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der verschiedenen Akteure in der Region abgestimmt sein. Hierbei ist es entscheidend, dass alle Beteiligten rechtzeitig und gleichermaßen Zugang zu relevanten Informationen erhalten. Um etwaige Hürden, insbesondere für Kleinbetriebe, die meist nicht über die Kapazitäten für eine aufwändige Antragsstellung verfügen, zu überwinden, könnte bedarfsorientierte Hilfestellung in Zusammenarbeit mit fachkompetenten Personen im Ruhestand angeboten werden. Ein ähnliches Modell wird bereits im Rahmen der Rentenkasse erfolgreich mit ehrenamtlichen Personen umgesetzt.
An Brandenburger Schulen (PM) ist eine Zunahme rassistischer und antisemitischer Vorfälle zu beobachten. Welche Maßnahmen planen Sie, um dieser Entwicklung in unserer Region entgegenzuwirken?
Regelmäßige interkulturelle Dialogveranstaltungen in Schulen und im öffentlichen Raum, bei denen Sichtweisen von Betroffenen und ehemaligen extremistischen Anhängern thematisiert werden. Solche Formate könnten auch mit Geflüchteten und Migranten sowie Schülern durchgeführt werden, um den direkten Austausch und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Langfristige Projekte, bei denen Schüler über einen längeren Zeitraum mit Menschen aus anderen Kulturen in Kunst-, Musik- oder Sportprojekten zusammenarbeiten, sollten unterstützt werden. Alle Maßnahmen sollten durch Feedback-Mechanismen evaluiert und kontinuierlich verbessert werden. Fachleute aus Psychologie, Soziologie und Erziehungswissenschaften sollten die wissenschaftliche Fundierung sicherstellen. Feedback-Informationen sollten digital und transparent bereitgestellt werden. Politische Entscheidungsträger sollten dabei engagierten Schülern, Lehrern und Ehrenamtlichen erliche Wertschätzung zeigen.
Welches sind für Sie derzeit die drei wichtigsten landespolitischen Themen? (Mit Bezug auf PM)
I. Haushaltsplanung und Finanzmanagement:
Aufstellung eines nachhaltigen Haushaltsplans, sodass zukunftsweisende Prioritäten und Investitionen des Landkreises unter Beachtung einer Generationsgerechtigkeit festlegt werden. Dies fungiert als wichtigste Stellschraube, um insbesondere die Finanzierung von Bildungseinrichtungen, Infrastrukturprojekten, Förderungsmaßnahmen und sozialen Dienstleistungen planungssicher zu gestalten.
II. Umwelt- und Klimaschutz:
Die Ausrichtung und Förderung zur ökologischen Nachhaltigkeit, bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die Region. Der Ausbau von Solarenergie und Biomasse schafft Arbeitsplätze in Installation, Wartung und Betrieb dieser Anlagen. Lokale Unternehmen profitieren von Aufträgen für Bau und Instandhaltung. Veranstaltungen wie „STADTRADELN“ fördern das Umweltbewusstsein und ziehen Touristen an, was die Einnahmen im Gastgewerbe und Einzelhandel steigert. Auch die Landwirtschaft profitiert von konstruktivem Umweltschutz und ökologischem Umbau, da regionale Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Maßnahmen wie mähfreie Zeiten oder Totholzhecken sparen Kosten und fördern gleichzeitig die Artenvielfalt.
Entscheidungen beachten dabei auch den Wasserhaushalt, eine wichtige Ressource der Zukunft. Dies umfasst das Verhindern der Versiegelung von Flächen und das Vermeiden von Verschmutzung durch Deponien. Das bedeutet, dass ich mich politisch gegen die Deponie „Fresdorfer Heide“ einsetzen werde.
III. Demografischer Wandel und seine Auswirkungen:
Herausforderungen, die durch eine alternde Bevölkerung entstehen, wie die Anpassung der Infrastruktur und der Gesundheitsversorgung. Bei neuen Infrastruktur- und Baumaßnahmen müssen die Bedürfnisse aller Altersgruppen berücksichtigt werden. In der Planausrichtung sollten auch mobile Gesundheitsdienste einbezogen werden, um ältere Menschen in ihren Wohnungen zu erreichen und zu versorgen. Projekte, die generationenübergreifendes Wohnen fördern, können dazu beitragen, dass ältere Menschen in Gemeinschaften leben, die gegenseitige Unterstützung bieten. Solche Wohnformen fördern den Austausch zwischen den Generationen, reduzieren Isolation und bieten regionale Wohnqualität.
Welche bildungspolitischen Probleme wollen Sie wie lösen? (Gemeinschaftsschule, gebührenfreie Kita?)
Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule birgt Herausforderungen. Einige Schüler finden nicht den geeigneten Bildungsweg, was zu höheren Abbruchquoten und schlechter Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt führen kann. Das gemeinsame Lernen von Schülern mit unterschiedlichen Hintergründen fördert soziale Integration und Verständnis. Die inklusive Struktur der Gemeinschaftsschule kann Vorurteile und Diskriminierung reduzieren, da Schüler in einer Umgebung aufwachsen, in der Unterschiede akzeptiert und geschätzt werden. Dies kann rassistischen und antisemitischen Vorfällen vorbeugen. Gemeinschaftsschulen in Potsdam, Cottbus, Eberswalde und Brandenburg an der Havel zeigen bereits die Vorteile dieser Struktur. Sollten die Wähler mir ihre Stimme geben, werde ich in meinen politischen Entscheidungen die Errichtung oder Umwidmung von Schulen unter diesem Gesichtspunkt berücksichtigen.
Was schlagen Sie gegen Wohnungsnot und steigende Mieten vor?
In Wien wurde ein System entwickelt, das stark auf sozialen Wohnbau und Mietpreisregulierung setzt. Dieses Modell hat sich in der Vergangenheit als effektiv erwiesen, um den Wohnungsmarkt zu stabilisieren und sicherzustellen, dass auch Menschen mit niedrigerem Einkommen Zugang zu erschwinglichem Wohnraum haben. Bei der zukünftigen Wohnungsplanung und Projektentwicklung sollte dieses Modellkonzept unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten einbezogen und weiterentwickelt werden. Dies erfordert einen engeren Austausch mit allen Beteiligten sowie die Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften in der Region.
Immer mehr Menschen in Brandenburg (PM) werden pflegebedürftig. Wie wollen Sie mit dieser Herausforderung umgehen?
Herausforderungen, die durch eine alternde Bevölkerung entstehen, wie die Anpassung der Infrastruktur und der Gesundheitsversorgung. Bei neuen Infrastruktur- und Baumaßnahmen müssen die Bedürfnisse aller Altersgruppen berücksichtigt werden. In der Planausrichtung sollten auch mobile Gesundheitsdienste einbezogen werden, um ältere Menschen in ihren Wohnungen zu erreichen und zu versorgen. Projekte, die generationenübergreifendes Wohnen fördern, können dazu beitragen, dass ältere Menschen in Gemeinschaften leben, die gegenseitige Unterstützung bieten. Solche Wohnformen fördern den Austausch zwischen den Generationen, reduzieren Isolation und bieten regionale Wohnqualität.
Gibt es in Brandenburg (PM) zu viel Bürokratie? Wenn ja, was würden Sie daran ändern?
Anhand meiner persönlichen Erfahrung im Baugewerbe zeigten sich bei regionalen Bauprojekten im Rahmen der Antragsstellung und der weiteren Kommunikation mit den zuständigen Sachbearbeitern erhebliche Defizite. In der Verwaltungsbehörde wird noch immer überwiegend auf die ausschließliche postalische Antragsstellung und etwaige Änderungseinreichung mit der damit verbundenen Kommunikation bestanden. Dies gefährdet die Projektrealisierung und die Einhaltung von Kostenbudgets. Für zukünftige Bauprojekte ist daher eine effiziente Verwaltungsmodernisierung und -vereinfachung dringend erforderlich. Die Umsetzungsmaßnahmen zur Verbesserung sollten dabei einheitlich in der Region und gemeindeübergreifend erfolgen. Hierzu kann zum Beispiel auf bewährte Systeme – u.a. Open-Source-Lösungen – zurückgegriffen werden, die sich im praktischen Einsatz bereits bewährt haben.
Foto: Richard Borrmann