Urlaubszeit ist Einbruchszeit
Einbrecher haben zwar immer Saison, aber in der Urlaubszeit bieten sich ihnen besonders viele Gelegenheiten, weil viele Bewohnerinnen und Bewohner verreist sind. Das Netzwerk Zuhause sicher e. V. rät, das eigene Heim zu schützen und die eigene Abwesenheit gut zu kaschieren.
Seit 2005 arbeiten in dem gemeinnützigen Netzwerk Polizei und Kommunen, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen, Industrieunternehmen und Versicherer zusammen, damit Ratsuchende verlässliche Informationen und kompetente Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause erhalten – von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Montage bis zur Präventionsplakette.
Auf Kleinigkeiten achten
Ein überfüllter Briefkasten ist wohl der sicherste Beweis dafür, dass die Bewohner verreist sind. Auch ganztägig heruntergelassene Rollläden wirken auf Einbrecher einladend, denn sie signalisieren schon von weitem: „Hier ist niemand zu Hause“. Auch Abwesenheitsnotizen an der Haustür (z.B. Hinweise für Lieferdienste oder Paketzusteller), auf dem Anrufbeantworter oder in öffentlichen sozialen Medien können Einbrecher über die Abwesenheit der Bewohner informieren.
Anwesenheit simulieren
Die eigene Abwesenheit muss nicht sichtbar sein. Urlauber können eine Vertrauensperson bitten, den Briefkasten regelmäßig zu leeren. Tägliche „Wegweiser“ wie die Tageszeitung können während des Urlaubs abbestellt werden. Das Licht von Zeit zu Zeit per Zeitschaltuhr oder SmartHome einzuschalten, Gummistiefel oder Schuhe vor die Tür zu stellen, TV- oder Schattensimulatoren einzusetzen sind weitere Möglichkeiten, das eigene Haus bewohnt erscheinen zu lassen.
Keine Anreize schaffen
Wertgegenstände wie Laptops, Fotoapparate, Schmuck oder Bargeld, die offen herumliegen, wirken sehr anziehend. Besser ist es, diese Gegenstände von außen nicht sichtbar zu deponieren, am besten in einem Tresor oder Bankschließfach. Natürlich denken die meisten Menschen bei Wertsachen in erster Linie an teuren Schmuck, Gold oder Kunstgegenstände. Es kann aber auch die einfache Halskette der Großmutter sein, die durch ihren hohen individuellen Wert zu einem persönlichen Wertgegenstand wird. Auch Sparbücher, Geburtsurkunden, Zeugnisse, Fahrzeugbriefe oder Versicherungspolicen gehören zu den Wertgegenständen, die nicht verloren gehen sollten. Ob an alles gedacht wurde, lässt sich mit der Checkliste „Bevor Sie das Haus verlassen“ auf der Homepage Zuhause sicher ganz einfach überprüfen.
Mechanische Sicherheitstechnik hält Einbrecher draußen
Eines ist sicher: Ob für ein paar Minuten oder mehrere Wochen – wenn man sein Zuhause verlässt, zählt Einbruchschutz von der ersten Minute an. Wenn Einbrecher die Tricks der Anwesenheitssimulation durchschauen, kann mechanische Sicherheitstechnik an Fenstern und Türen 90 Prozent der Einbrüche verhindern. Mechanische Sicherungstechnik ist also der Dreh- und Angelpunkt eines wirksamen Einbruchschutzes.
Im normalen Privatbereich empfiehlt die Polizei, vorhandene Fenster und Türen mit DIN-geprüfter Sicherheitstechnik nachzurüsten oder neue Elemente der Widerstandsklasse RC 2 (DIN EN 1627) einzubauen. Wesentliche Elemente eines solchen Einbruchschutzes sind unter anderem Pilzkopfverriegelungen, einbruchhemmende Verglasungen (P4A-Glas), abschließbare Fenstergriffe, Mehrfachverriegelungen und Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz.
Polizeiliche Fachberater informieren
Detaillierte Hinweise zu den einschlägigen Prüfnormen geben die Fachberaterinnen und Fachberater der Polizeilichen Beratungsstellen. Sie informieren ratsuchende Mieter und Eigentümer bundesweit neutral und kostenlos in persönlichen Sicherheitsberatungen. ib
Foto:Pixabay.com