Barzahlung im Bus wieder regional einheitlich geregelt
Zurück in die Zeit vor Corona: Ab sofort ermöglicht die BVG wieder den Fahrkartenkauf in ihren Bussen mit Bargeld. Damit besteht in der Region erneut eine einheitliche Regelung zum Ticketerwerb mit Bargeld.
Mit dem Bus unterwegs, aber kein Fahrschein in der Tasche: Bis zum Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 war dies kein Problem, denn Fahrgäste konnten auch beim Busfahrer ihre Tickets kaufen. Viele Bürger setzten dabei meist auf die altvertraute Barzahlung. Allerdings wurde der Fahrscheinverkauf in den Bussen im Frühjahr 2020 ausgesetzt, um das Infektionsrisiko für die Busfahrer zu senken. Bei Regiobus blieb die vordere Tür bis Mai 2020 für den Einstieg ohnehin tabu, bei der BVG sogar bis Juli 2021.
Auch die Regelung der Ticketzahlung blieb uneinheitlich: Während bei Regiobus die Barzahlung längst wieder möglich war, öffneten im Juli 2021 auch die Berliner BVG-Busse ihre Türen für den Vordereinstieg, doch Fahrkarten konnten beim Fahrpersonal nur bargeldlos erworben werden. Die Wiedereinführung der Barzahlung in den gelben Fahrzeugen hatte sich nach anhaltender Kritik schließlich im Dezember 2022 abgezeichnet. Allerdings betonte die BVG im Vorfeld, dass dies nicht freiwillig geschehe: Zum Schutz ihrer Mitarbeiter habe das landeseigene Verkehrsunternehmen ausschließlich auf kontakt- und damit bargeldlosen Verkauf durch die Fahrer gesetzt.
Der Berliner Senat und der Fahrgastverband IGEB hatten sich indessen für die Möglichkeit der Barzahlung in den BVG-Bussen ausgesprochen, da die Zahlung per Karte wiederum andere Fahrgäste vom Kauf ausschließe. Dagegen kritisiert die Gewerkschaft Verdi die Rückkehr zur Barzahlung in den Fahrzeugen. Diese sorge für einen vermehrten Arbeitsaufwand für die Busfahrer; zudem steige deren Befürchtung, aufgrund des Bargelds an Bord Ziel von Überfällen zu werden.
Mit dem Schritt der BVG gestaltet sich in der Region der Barkauf von Fahrkarten in Bussen nun wieder einheitlich und damit entsprechend den Vorgaben durch den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Damit endet auch eine rechtliche Grauzone: Die Bestimmungen des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) sehen vor, dass in den Bussen Bargeldverkauf generell möglich ist. Dies war jedoch lange nicht der Fall, doch die Beförderungspflicht bestand weiter. Dadurch stellte eine Fahrt ohne Fahrschein theoretisch kein Vergehen mehr dar.
Allerdings bleibt bei Regiobus die Barzahlung im Bus die einzige Option. Im mobilen Kundenbüro des Unternehmens am S-Bahnhof Teltow können Tickets und Abonnements jedoch auch bargeldlos erworben werden, weist das Unternehmen gegenüber dem Teltower Stadtblatt-Verlag hin. Andreas Gröschl
Symbolbild: Redaktion