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Bahn-Warnstreik stoppt Regional- und Fernverkehr

Ein Warnstreik der Bahngewerkschaft EVG wird am morgigen Freitag (21. April) den Nah- und Fernverkehr der Bahn lahmlegen. Im Berliner Raum ist die BVG nicht betroffen, ebenso wie die von den Landkreisen beauftragten Busunternehmen.

Im Streit um einen neuen Tarifabschluss bei der Deutschen Bahn (DB) plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), den Schienenverkehr erneut bundesweit lahmzulegen. Am Freitag (21. April) zwischen 03:00 und 11:00 Uhr müssen sich Reisende nach dem Streik vom 27. März erneut auf Zugausfälle und Verspätungen im Nah- und Fernverkehr einstellen. Dies gilt auch für die Berliner S-Bahn, ein Tochterunternehmen der DB Regio.

Im DB-Fernverkehr fahren bis 13:00 Uhr keine Züge, gab das Unternehmen heute bekannt. hren laut der Bahn bis 13 Uhr keine Züge. Anschließend soll er schrittweise wieder anlaufen. Die zum Land Berlin gehörende BVG ist nicht vom Streik betroffen.

Die DB rechnet mit Auswirkungen auf den gesamten Freitag; Reisende sollen nach Möglichkeit umplanen. Fahrgäste können bereits erworbene Fahrscheine ab sofort flexibel bis einschließlich 25. April nutzen; allerdings gilt dies nur für Fahrscheine, die bis 18. April und damit vor dem Bekanntwerden der EVG-Streikpläne gebucht bzw. gekauft wurden. Sitzplatzreservierungen könenn kostenfrei storniert werden.

Vom angekündigten Warnstreik sind auch Fahrten des privaten Bahnunternehmens ODEG betroffen. Auf ihrer Homepage kündigt die ODEG an, auf allen 15 Linien ihren Zugverkehr einzustellen. Das Unternehmen wird nicht direkt bestreikt, ist jedoch von der Arbeitsniederlegung betroffen, da die Schieneninfrastruktur von der DB Netz AG betrieben wird. Bereits ab 00:00 Uhr kann es laut ODEG zu Störungen im Betriebsablauf kommen, die den ganzen Tag über anhalten könnten. Derzeit prüft das Unternehmen den Einsatz von Bussen. Die planmäßigen Ersatzverkehre sind von den Einschränungen nicht betroffen.

Auch andere private Bahnunternehmern könnten vom Streik betroffen sein, etwa die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) oder die Hanseatische Eisenbahn (HANS) in Brandenburg und Berlin, falls auch hier Mitarbeiter der DB-Infrastruktur in den Streik treten, etwa an Sgnal- oder Gleisanlagen. Auch diese privaten Anbieter nutzen die Infrastruktur der DB.

Derzeit verhandelt die EVG für etwa 230.000 Beschäftigte einen neuen Tarifabschluss und fordert einen Lohnzuwachs von zwölf Prozent, jedoch mindestens 650 Euro mehr im monat. Dagegen hatte die staatseigene Deutsche Bahn fünf Prozent mehr Lohn und Einmalzahlungen von bis zu 2.500 Euro angeboten. Beim Streik im Närz hatten EVG und die Gewerkschaft Verdi gemeinsam gestreikt; für die Verdi-Beschäftigten liegt mittlerweile ein Schlichterspruch vor: Dieser sieht Lohnerhöhungen von über zehn Prozent vor; zudem schlugen die Schlichter einen in mehreren Raten bis Februar 2024 ausgezahlten steuerfreien Inflationsausgleich von 3.000 Euro vor. Hier könnte die erste Zahlung im Juni 2023 erfolgen.

Die Bahngewerkschaft EVG erteilt Überlegungen eine Absage, auf Basis des Verdi-Schlichterspruches einen Abschluss zu erzielen: Die Bahn sei kein Teil des öffentlichen Dienstes und daher nciht an das Schlichtungsverfahren gebunden. Die Gespräche mit der Bahn sollen am Dienstag (25. April) fortgesetzt werden. ph

Bild: Philipp Hochbaum