BER: Neues Buskonzept vorgestellt
Nach neun Jahren Verspätung geht es ab 31. Oktober vom Großflughafen BER hinaus in die Welt. Nun wurde ein Buskonzept für die Flughafenregion vorgestellt. Vor allem der Südosten Berlins und das angrenzende Umland können sich über ein breiteres Angebot freuen. Für den Südwesten und die TKS-Region bleibt hingegen vieles unverändert.
Vertreter der Landesregierungen von Berlin und Brandenburg und der beteiligten Verkehrsgesellschaften haben angesichts der nahenden BER-Eröffnung ein neues Buskonzept vorgestellt. Von neuen Angeboten im Busverkehr profitieren besonders die Region zwischen Königs Wusterhausen und der Südosten Berlins: Zwei Linien im Umland, eine Nachtbuslinie und der „PlusBus Airport-Region“ haben jit sofortiger Wirkung ihren Betrieb aufgenommen.
Der „PlusBus“umfasst die Linien 735 und 736 von Königs Wusterhausen zum Flughafen BER. Die Linie 735 fährt über das A10-Center, Wildau, Zeuthen-Miersdorf und Schulzendorf zum bsherigen Bahnhof am Flughafen Schönefeld. Auf ähnlicher Route steuert die Linie 736 auch den S-Bahnhof Wildau an. Während der Woche verkehren die neuen Verbindungen im Stundentakt; am Wochenende und an Feiertagen geht es alle zwei Stunden nach Schönefeld. Die PlusBusse sollen Mittelzentren wie in diesem Fall Königs Wusterhausen und das Flughafengebiet miteinander verbinden.
Vorläufige Endstation: der bisherige Flughafen
Bis zur Eröffnung des Großflughafens am 31. Oktober enden die neuen Linien am bisherigen S- und Regionalbahnhof, anschließend werden sie bis zu den neuen Terminals 1 und 2 verlängert. Der bisherige Flughafen bleibt als „Terminal 5“ (kurz: T5) bis zur Inbetriebnahme des Terminals 3 vor allem für Billig-Airlines geöffnet.
Um auch die Verknüpfung des Berliner Stadtrands mit dem BER zu gewährleisten, werden die beiden Stadt-Umland-Linien 743 und 744 gemeinsam von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Regionalverkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald (RVS) eingesetzt. Die neue Linie 743 fährt stündlich vom S-Bahnhof Lichtenrade über Großziethen, Waßmannsdorf und den heutigen Flughafen Schönefeld bzw. Terminal 5 zum BER. Linie 744 verbindet das Gesundheitszentrum in der Gropiusstadt über den U-Bahnhof Lipschitzallee, Großziethen und den U-Bahnhalt Rudow mit Schönefeld-Nord und dem bisherigen Flughafen montags bis sonnabends im 20-Minuten-Takt. An Sonn- und Feiertagen verkehrt die Linie stündlich.
Mehrere Regionalzüge und S-Bahnen – jedoch kaum für die Südwest-Region
Vom Berliner Zentrum aus fahren auf der Stadtbahnstrecke die Züge RB14 und RE7 über Ostkreuz stündlich zum BER. Hinzu kommt der neue Flughafenexpress FEX von Hauptbahnhof über Gesundbrunnen und Ostkreuz. Dieser verkehrt im Halbstunden-Takt. So kommt vom Zentrum im Regionalverkehr alle Viertelstunde ein Zug. Daneben fahren die S-Bahnlinien S9 von Spandau über die Innenstadt sowie die S45 vom Südkreuz aus jeweils zum Flughafen Schönefeld, dem künftigen Terminal 5 und von dort als Verbindung weiter zum Terminal 1 und 2. Fernreisende aus dem Südwesten Berlins, der TKS-Region oder Potsdam profitieren allerdings kaum von den neuen Angeboten: Lediglich aus Potsdam ist der BER mit der RB22 einmal pro Stunde erreichbar. Ab Wannsee bietet der RE7 einen direkten stundlichen Anschluss – allerdings verbunden mit einer knapp 50-minütigen Durchquerung der Hauptstadt über Alexanderplatz und Ostkreuz. Statt direkter, häufiger und schneller West-Ost-Verbindungen südlich von Berlin, etwa von Teltow über Blankenfelde-Mahlow nach Schönefeld oder Königs Wusterhausen, bleibt Reisenden und Einwohnern der Region weiterhin oft nur der zeitintensive Umweg über Berlin. ph
Bild: Redaktion