Ersatzneubau der Tegeler Brücke – Radwegeunterführung für den Verkehr freigeben
Nach der Freigabe der neu gebauten Tegeler Brücke im August 2023 konnte am 8. April die Gesamtleistung termingerecht abgenommen und ein im Auftrag des Landes Berlin neu gebautes Teilstück des Fernradweges Berlin-Kopenhagen bis zur Unterführung unter der Brücke für den Verkehr freigegeben werden.
Am 23. November 2020 hatte das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin den Auftrag für den Ersatzneubau der Tegeler Brücke über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal an eine Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen VIA STRUCTURE GmbH Berlin, EUROVIA Verkehrsbau Union GmbH Berlin und SIBAU Genthin GmbH & Co. KG vergeben. Nach der Verkehrsfreigabe für die neue Brücke am 31. August 2023 konnte nun am 8. April 2024 auch die Gesamtbauleistung termingerecht abgenommen und eine im Auftrag des Landes Berlin neu errichtete Teilstrecke des Fernradweges Berlin-Kopenhagen zu dessen Unterführung unter der Brücke für den Verkehr freigegeben werden.
„Ich freue mich, dass die beauftragte Arbeitsgemeinschaft Wort gehalten und das Bauvorhaben in guter Zusammenarbeit mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, den beteiligten Leitungsbetreibern und den Behörden des Landes Berlin fristgerecht abgeschlossen hat. Die Bernauer und Gartenfelder Straße stehen damit wieder uneingeschränkt als westliche Umfahrung der Stadtautobahn zur Verfügung, bevor mit dem Ersatzneubau der Rudolf-Wissel-Brücke begonnen wird.“, sagt Rolf Dietrich als Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin.
Insgesamt wurden rd. 20 Mio. € in das Bauvorhaben investiert, finanziert durch den Bund, das Land Berlin und sechs betroffene Leitungsbetreiber. Zum Leistungsumfang des Bauauftrages gehörten die Errichtung und Vorhaltung einer Behelfsumfahrung sowie die zweimalige Umverlegung von insgesamt 33 Leitungen.
Hintergrundinformationen
Der Ersatzneubau der Brücke verfügt über zwei Richtungsfahrbahnen für den Kraftfahrzeugverkehr mit je 6,50 m Breite und beidseitig angeordneten Rad- und Gehwegen mit einer Breite von je 5,75 m. Die Stützweite der neuen Brücke wurde so verlängert, dass der am Nordufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals verlaufende Fernradweg Berlin-Kopenhagen jetzt kreuzungsfrei unter der neuen Brücke unterführt werden konnte. Die neue Kreuzungsanlage entspricht damit vollumfänglich den Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetzes.
Die im Eigentum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes stehende Brücke überführt die Gartenfelder Straße/Bernauer Straße über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Die Brücke wurde erstmals im Jahr 1910 errichtet und im 2. Weltkrieg gesprengt.
Die letzte Brücke wurde 1952 auf den Fundamenten der ersten Brücke errichtet. Im Zuge der planmäßigen Bauwerksprüfungen wurden erhebliche Risse und Schäden an den massiven Bauwerksteilen, erhebliche Abrostungen an den Stahlbauteilen und eine Fehlstellung der Lager beobachtet, die die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit der Brücke beeinflussten. Da eine Instandsetzung der 68 Jahre alten Brücke auf den 110 Jahre alten Fundamenten der ersten Brücke nicht sinnvoll war, erfolgte jetzt ein planmäßiger Ersatzneubau für die Brückenanlage.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens von 19.700 Kraftfahrzeugen pro Tag und mangels Umfahrungsalternativen wurde zunächst westlich der vorhanden Brücke eine Behelfsumfahrung errichtet und für die Dauer des Ersatzneubaus vorgehalten. Die Schifffahrt war durch das Bauvorhaben nur tageweise betroffen.
Fotos: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin