Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. fordert Verkehrskonzept und städtebaulichen Wettbewerb für 2025
Zum 3. Neujahrsempfang von Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. kamen am 11. Januar über 30 Gäste ins „Castagno“, darunter Anwohner der Sputendorfer Straße, der Vertreter der Deutschen Bahn Ole Grassow sowie Fidan Beshiri, der neue Geschäftsführer von Selgros in Stahnsdorf. Herr Beshiri berichtete von seinen eigenen Jugenderfahrungen mit der fehlenden S-Bahn und betonte die Bedeutung der Stahnsdorfer S-Bahn vor allem für seine bestehenden, aber auch potentiellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gastredner des Abends war Stephan Wilhelm, geschäftsführender Gesellschafter der Bahnstadt Planungsgesellschaft für Bahnhofsentwicklung mbH aus Berlin. Herr Wilhelm präsentierte Beispiele für positive Bahnhofsgestaltungen in Werder oder Fangschleuse, aber auch für hässliche Lärmschutzwände in Berlin. Darüber hinaus gab er Denkanstöße für das Bahnhofsprojekt Stahnsdorf mit folgenden Inhalten:
Es sollte schnellstmöglich ein nachhaltiges Verkehrskonzept erarbeitet werden. Dabei sollte insbesondere eine sehr gute Fahrradinfrastruktur am oder in der Nähe des Bahnhofs geschaffen werden (Fahrradparkhaus, großzügige Radwege z.B. entlang der alten Ringschlussvariante in Richtung Südwestfriedhof). Ein hoher Radverkehrsanteil bedeutet weniger Kfz-Verkehr zum und vom Bahnhof. Radfahrer fahren maximal ca. 3 bis 5 km zum Bahnhof, zu Fuß geht man in der Regel maximal 1 km zum Bahnhof.
Bei der Gemeinde sollte eine Projektarbeitsgruppe gebildet werden, bestehend aus Vertretern der Gemeinde, der Deutschen Bahn AG. Der Verein sieht hier auch Anlieger- und Eigentümervertreter sowie Ausschussmitglieder, die in der Arbeitsgruppe mitarbeiten sollten. Diese Arbeitsgruppe ist wichtig für die gemeinsame Abstimmung der einzelnen Planungsphasen und der damit verbundenen Schnittstellen.
Um die Parksituation in der Sputendorfer Straße und den angrenzenden Nebenstraßen zu entlasten, sollten Anwohnerzonen mit Parkausweisen und ein konsequentes Sanktionsmanagement für Falschparker eingeführt werden. Auch hier sieht der Verein ein weiteres Parkhaus am Haltepunkt Iserstraße als Entlastungseffekt für die Sputendorfer Straße.
Der städtebauliche Wettbewerb sollte zügig ausgelobt werden, damit die Wettbewerbsergebnisse mit den planungsrechtlichen Vorgaben zeitlich mit den Ergebnissen der Entwurfs- und Genehmigungsphase der Deutschen Bahn AG korrespondieren. Dabei ist darauf zu achten, dass durch eine intelligente Wohn- und Gewerbebebauung auf meterhohe Lärmschutzwände verzichtet wird.
Der Vortrag von Herrn Wilhelm wurde von den Anwesenden als impulsgebend und erfrischend empfunden und die vorgeschlagenen Maßnahmen sollten nach Meinung der Teilnehmer im weiteren Planungs- und Entscheidungsprozess berücksichtigt werden.
Foto: Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V.