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Verkehrsbranche unterstützt Geflüchtete aus der Ukraine

Die bundesdeutschen Verkehrsunternehmen unterstützen Geflüchtete aus der Ukraine weiterhin. Die im Branchenverband VDV zusammengeschlossenen Unternehmen koordinieren Ankunft und Weiterreise, unterstützen aber auch die Corona-Impfkampagne.

Die deutschen Verkehrsunternehmen unterstützen auf vielfältige Art und Weise die Arbeit und Koordination für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen vor Ort. „Das geht oft weit über die reine Beförderung der Menschen hinaus, denn für unsere Mitarbeitenden sind außergewöhnliche Belastungen und kritische Situationen im Job nicht ungewöhnlich, daher leisten sie aktuell bei der Ankunft und Aufnahme der Geflüchteten vor Ort oft Hilfestellungen jeglicher Art. Das freiwillige Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen, das weit über die dienstliche Tätigkeit hinausgeht, ist dabei außerordentlich und nicht hoch genug einzuschätzen. Ich möchte allen Unternehmen und ihren Mitarbeitenden, die sich derart engagieren ganz herzlich dafür danken“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Die Branche unterstützt von Beginn an Bund, Länder und Kommunen bei der Bewältigung des weiter zunehmenden Flüchtlingsstroms. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter stehen an den Hauptbahnhöfen und Busbahnhöfen bereit, fahren zu Erstaufnahmezentren, Sammelstellen, den ersten Unterkünften und halten auch beispielsweise ihre Impfbusse bereit, um ungeimpften Geflüchteten ein entsprechendes Angebot zu machen. „Wir fahren, informieren, helfen, impfen und vermitteln. Auf der langen Strecke an und über die Grenze kommen die Bahnen und Reisebusse zum Einsatz. Die Feinverteilung in den Städten und Kommunen übernehmen die ÖPNV-Fahrzeuge. Darüber hinaus bringen die Güterbahnen dringend benötigte Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze und bis in die Ukraine“, so Wortmann.

In Absprache mit der Bundesregierung haben VDV und Branche für die Koordinierung der Personenbeförderung von Kriegsflüchtlingen einen Prozess vereinbart, um verfügbare Personal- und Fahrzeugkapazitäten der Verkehrsunternehmen zu identifizieren, zu bündeln und einzusetzen.

Folgende konkrete Vereinbarungen auf Verbandsebene wurden dazu getroffen:

  1. Die nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer können zur Sicherung ihrer Mobilität bundesweit bis auf weiteres alle Angebote des SPNV und des ÖPNV kostenlos nutzen. Es genügt das Vorzeigen eines ukrainischen Ausweispapieres anstatt eines Fahrscheines. Für den Fernverkehr auf der Schiene gilt dies analog, hier kommen auch „Null-Euro-Tickets“ zum Einsatz.

  2. Die Personenverkehrsunternehmen stellen Fahrzeuge, einschließlich Fahrpersonal, an der deutsch-polnischen Grenze sowie an den Ankunftsorten der Geflüchteten in Deutschland bereit, um die Beförderung an die Zielorte zu jeder Zeit zu gewährleisten.

  3. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen des Güter- und des Personenverkehrs erbringen zusätzliche grenzüberschreitende Verkehrsleistungen, um dringend benötigte Hilfsgüter zur ukrainischen Grenze zu transportieren und um die dort zahlreich ankommenden Geflüchteten nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu befördern.

„In unserer Branche haben wir über 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus aller Welt, in den Verkehrsunternehmen und -verbünden arbeiten Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen und Nationen – auch mit ukrainischen und russischen Wurzeln – friedlich und engagiert zusammen. Die Branche ist multikulturell und spricht sich gegen jede Form von Gewalt und Unterdrückung aus. Wir stehen für Vielfalt, Freiheit und Gemeinschaft“, so Wortmann.

Der VDV hat deshalb auch im Namen der Branche eine eigene Resolution verabschiedet in der es heißt: „Wir, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und seine über 600 Mitgliedsunternehmen aus dem öffentlichen Personen- und dem Eisenbahnverkehr im In- und Ausland, verfolgen mit größter Bestürzung den unbegründeten Angriff Russlands auf die Ukraine und verurteilen diese Entscheidung des Präsidenten der Russischen Föderation auf das Schärfste. Mit diesem Akt militärischer Gewalt wird auch die europäische Friedensordnung angegriffen, die den meisten Menschen auf dem Kontinent eine beispiellose Ära des Friedens bescherte. Frieden ist das stärkste und wichtigste Argument für die freie und demokratische Gesellschaft, in der wir in der Europäischen Union leben. Diesen Frieden gilt es mit allen Mitteln zu verteidigen und zu erhalten.“ PM

Symbolbild: Redaktion