Agentur für Arbeit Potsdam verzeichnet einen Anstieg der Arbeitslosigkeit am regionalen Arbeitsmarkt
Die Agentur für Arbeit Potsdam sieht trotz des Anstiegs der Arbeitslosigkeit insgesamt zuversichtlich auf den regionalen Arbeitsmarkt. Konjunkturelle Lage wie strukturelle Veränderungen überlagern sich. Die Beschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt im Januar bei 250.800 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.
Es waren 21.050 Frauen und Männer im Januar arbeitslos gemeldet. Das sind 1.238 mehr als im Dezember und 1.298 mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 5,6 Prozent. Die Unternehmen der Region haben 6.660 offene Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 140 Stellen weniger als im Vorjahr zu gleicher Zeit. Der Arbeitsmarkt bietet trotz der Eintrübung weiterhin Arbeits- und Fachkräften gute Chancen, besonders in den Bereichen „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“, „Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz“, „Gesundheits- und Sozialwesen“, „Verarbeitendes Gewerbe“, „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ sowie dem „Baugewerbe“.
„Die vorläufige Haushaltsführung in vielen Kommunen verzögern Neueinstellungen im öffentlichen Dienst – ausgerechnet in Bereichen mit hohem Fachkräftebedarf. Gleichzeitig berichten Branchenvertreter aus den gewerblich technischen Bereichen von einer gesunkenen Nachfrage, bedingt durch zurückhaltenden Konsum und vorsichtige Investitionen. Beides bremst den Arbeitsmarkt. Da vor der Bundestagswahl kein Handlungsspielraum besteht, bleiben Stellen unbesetzt, und Fachkräfte könnten abwandern. Nach der Wahl braucht es schnelle finanzielle Klarheit und Impulse für Wachstum und Beschäftigung.“ So die Einschätzung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam.
„Wir sind sicher, dass wir die kommenden Entwicklungen unserer Region durch Rat und Unterstützung gut begleiten können. Das wird gut gelingen, wenn wir mit unseren Netzwerkpartnern alle Möglichkeiten ausschöpfen und an einem Strang ziehen.“
Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagt IHK-Vizepräsidentin Nicole Korset-Ristic:
„Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen sprechen eine eindeutige Sprache – die Konjunktur steht massiv unter Druck. Sorge bereitet vor allem der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit, obwohl mehr als 12.000 offene Ausbildungsstellen auf unserer Plattform ausbildung.berlin gemeldet sind. Hier sind verstärkte Beratungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsanstrengungen notwendig, um diese Tendenz zu stoppen. Gleichzeitig sind in Berlin fast 21.000 sozialversicherungspflichtige Stellen unbesetzt, vor allem in den Bereichen Baugewerbe, Einzelhandel sowie Gesundheits- und Sozialwesen. Dies zeigt, dass der Personalbedarf trotz wirtschaftlicher Schwäche weiterhin groß ist. Umso dringlicher sind daher jetzt strukturelle Reformen, um den Wirtschaftsstandort wieder auf den Wachstumspfad zu führen. Insbesondere der Bürokratieabbau, ein erleichterter Zugang für ausländische Fachkräfte auf den Arbeitsmarkt sowie gezielte Investitionen und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sind entscheidend. Die neue Bundesregierung muss entschlossen handeln, um langfristiges Wachstum zu sichern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu stärken.“
Foto: Pixabay.com