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Offensive für mehr Präsenzarbeit

Mehr Mitarbeiter am Unternehmensstandort – dieses Ziel verfolgen viele Arbeitgeber. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe, in deren Auftrag 1.017 Beschäftigte zum Verhältnis von Präsenzarbeit und Homeoffice bei ihrem aktuellen Arbeitgeber befragt wurden.

Demnach geben mehr als ein Drittel der Beschäftigten (35 %) an, dass ihr Arbeitgeber sie zu mehr Präsenzarbeit aufgerufen habe. 58 % der Befragten berichten außerdem davon, dass ihr Unternehmen klare Richtlinien zur Menge der Präsenztage aufgestellt und in die Belegschaft kommuniziert habe. Dieser Vorstoß der Unternehmen hat aus Arbeitgeberperspektive gute Gründe: Denn aktuell arbeiten „nur“ 33 % der Beschäftigten die komplette Woche im Unternehmen. Damit könnte ein Produktivitätsverlust für die Unternehmen verbunden sein. Denn 43 % der Arbeitnehmer sind eigenen Angaben zufolge im Unternehmen produktiver, während nur 35 % das für das Homeoffice von sich behaupten. Demgegenüber steht allerdings eine höhere Arbeitszufriedenheit, wenn die Menschen zuhause arbeiten.

Den meisten Beschäftigten stehen aktuell zwei Homeoffice-Tage zu

Viele Unternehmen haben die Anzahl der Homeoffice-Tage mit einer klaren Quoten-Vorgabe verbunden. So berichtet jeder fünfte Mitarbeitende davon, dass er maximal einen Tag pro Arbeitswoche im Homeoffice arbeiten kann. Der deutlichen Mehrheit der Beschäftigten (48 %) stehen allerdings bis zu zwei Homeoffice-Tage wöchentlich zur Verfügung. Die meisten nutzen unabhängig vom arbeitgeberseitigen Regelwerk allerdings nur einen Tag pro Woche für die Heimarbeit. Das jedenfalls geben 61 % der Befragten an. 18 % nutzen zwei Tage dafür. Im Schnitt arbeiten die Deutschen 1,8 Tage in der Woche von zuhause aus.

Eine Fünf-Tage-Woche im Unternehmen gehört derweil für ein Drittel zum Arbeitsalltag. Das Interesse daran ist allerdings deutlich geringer. Denn die komplette Arbeitswoche in Präsenz wünschen sich aktuell nur noch 22 % der Beschäftigten. Das hat Gründe: Denn im Homeoffice sind 48 % der Teilnehmenden zufriedener (34 % im Unternehmen), 44 % während des Jobs ausgeglichener (36 %) und 56 % weniger gestresst (26 %).

Orte für Austausch als Rezept für mehr Präsenzarbeit

Ein Hauptgrund trotz der hohen Zufriedenheitswerte mehr im Unternehmen zu arbeiten, ist aus Sicht vieler Arbeitnehmer die dort bessere soziale Bindung sowie der Austausch mit Kollegen und Kolleginnen. Diesen schätzen mehr als zwei Drittel von ihnen (68 %) als zentrales Argument für eine Rückkehr zu mehr Präsenzarbeit. „Arbeitgeber, die den Anteil der Arbeitszeit im Unternehmen dauerhaft erhöhen möchten, sollten vor allem Begegnungsstätten für kollegialen Austausch schaffen. Dazu muss das Büro als solches konzeptionell neu gedacht und zu einem Ort entwickelt werden, der vom schnöden Arbeitsort zu einem Ort der Begegnung wird, an dem sich Mitarbeitende treffen, sich wohlfühlen und an dem sie sich gern austauschen. Wer versteht, dass der Arbeitsort für den Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin da ist und nicht Mitarbeitende für den Arbeitsort hat schon viel gewonnen“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, zu den „Back-to-Office“-Offensiven vieler Unternehmen. Neben der Förderung von sozialer Interaktion können Arbeitgeber auch über Benefits dafür sorgen, dass Unternehmenspräsenz in der eigenen Belegschaft attraktiver wird. An erster Stelle wünschen sich die Mitarbeitenden dafür eine Fahrkostenpauschale. Zudem stehen Verpflegungsleistungen (48 %) genauso hoch im Kurs wie Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter fördern. Kostenfreie Snacks am Arbeitsplatz und eine Kantine werden immerhin von 42 % der Mitarbeiter als wichtige Anreize für mehr Präsenzarbeit empfunden, auch wenn diese allein sicher nicht ausreichen dürften. Afterwork-Veranstaltungen sind mit 22 % die am wenigsten gewünschte Arbeitgeberleistung.

Über die Umfrage

Für die Studie „Back to Office“ befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe bundesweit 1.017 berufstätige Arbeitnehmer in allen Altersstufen. Dabei wurden je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker befragt. 53 % der Teilnehmer waren Männer, 47 % Frauen. Der Befragungszeitraum lag im Mai 2024.

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